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SEO-Ratgeber

SEO-Ratgeber
16. Black-Hat Methoden

Die Suchmaschinenoptimierung ist an sich dazu gedacht, die eigene Webseite darauf zu optimieren, in den Suchergebnissen bessere Rankings zu erzielen. Auf Grund der immer aggressiver werdenden Abstrafung-Politik von Google gegen Webmaster, die nicht Google-konform agieren, hat sich jedoch neben dem konventionellen SEO (White-Hat-SEO) das sogenannte Black-Hat-SEO etabliert.

Black-Hat-SEO selbst bezeichnet eigentlich nur das Arbeiten mit Mitteln und Wegen, die nicht den Google Webmaster Richtlinien entsprechen. Im Laufe der Zeit haben sich jedoch Vorgehensweisen etabliert, die darauf abzielen, Webseiten der Konkurrenz in ihrem Ansehen bei Google so stark zu schädigen, dass deren Rankings abstürzen und die eigene Seite nach oben wandert.

Eine mögliche Vorgehensweise, dieses Ziel zu erreichen, ist die Verwendung eines Spam-Bots, der massenhaft schlechte Backlinks, zum Beispiel in Form von Kommentar-Links oder Forenlinks, auf die zu schädigende Domain schießt. Dieses Vorgehen ist jedoch nicht nur gegen die Webmaster Guidelines, sondern ist laut deutschem Gesetz unlauterer Wettbewerb und damit eine Straftat.

16.1 Private-Blog-Networks (PBNs)

Private Blog Netzwerke sind eine Form von Black-Hat-SEO, die darauf abzielt, die eigene Webseite innerhalb kürzester Zeit an die Spitze der Google-Suchergebnisse zu befördern. PBNs funktionieren auch heute noch und für eigene Projekte können diese durchaus genutzt werden, allerdings sollten Private-Blog-Networks niemals für Kunden-Websites eingesetzt werden.

Wie der Name schon sagt ist ein privates Blog-Netzwerk ein Netz aus vielen verschiedenen Blogs / Websites, die unterschiedliche Themen haben. Alle diese Blogs werden von einer einzigen Person betrieben. Wenn nun eine Kundenseite oder ein anderes Projekt besser in den SERPs ranken soll, so werden einfach dofollow Backlinks von diesen Seiten gesetzt, was einer natürlichen und hochwertigen Verlinkung gleichkommt.

Damit Google nicht merkt, dass es sich um ein Netzwerk von Blogs handelt, werden die verschiedenen Domains oft privat registriert. Zusätzlich liegen die einzelnen Seiten auf unterschiedlichen Servern von unterschiedlichen Anbietern, sodass auch Server-Standort und IP-Adresse immer unterschiedlich sind. Auch im Impressum stehen stets andere Namen, bzw. überhaupt kein Name.

Aber warum nutzt man für ein Seiten-Netzwerk zum Linkbuilding überhaupt Blogs? Ganz einfach: Google ist nach wie vor der Meinung, dass Links von Blogs von höherer Qualität sind als Links, die von anderen Seiten kommen. Dies ist durchaus nachvollziehbar, denn Blogs werden meist von Einzelpersonen betrieben, die auch in ihrer Freizeit daran arbeiten. Zusätzlich werden in Blogs aktuelle Themen behandelt, die eine hohe Relevanz aufweisen.

Wichtig bei PBNs ist, dass die einzelnen Domains nicht untereinander verlinkt werden. Dieses Vorgehen hat vor einigen Jahren noch funktioniert, Google merkt mittlerweile jedoch, wenn bestimmte Seiten unnatürlich miteinander verlinkt werden und wertet einfach alle Links dieses Netzwerkes ab.

Heute werden Private Blog Netzwerke des Öfteren von erfahrenen SEOs für eigene Projekte genutzt, die kurz gepusht werden sollen, dann aber ruhig im Nirvana landen dürfen. Private Blog Netzwerke für Kundenseiten zu verwenden ist jedoch nicht ratsam, denn es ist oft nur eine Frage der Zeit, bis Google eine Verbindung herstellen kann und die Seiten radikal abstraft.

Wenn du als Auftraggeber einen SEO oder eine SEO-Agentur mit einer Kampagne zur Suchmaschinenoptimierung beauftragst, dann achte auf jeden Fall darauf, dass im Dienstleistungsvertrag die Nutzung von Black-Hat-SEO ausdrücklich nicht gestattet ist.

16.2 Bounce-Bots

Bounce-Bots stellen eine andere Art von Black-Hat-Suchmaschinenoptimierung dar. Während Private-Blog-Networks darauf abzielen, die eigene Webseite in den Suchergebnissen besser zu positionieren – wenn auch nur für wenige Wochen – sind Bounce-Bots dazu da, Websites von Konkurrenten möglichst schnell in einen Filter zu schieben und somit in den Suchergebnissen abrutschen zu lassen, damit die eigene Webseite nach oben wandert.

Bounce-Bots sind Programme, die massenhaft Suchanfragen zu einem bestimmten Keyword bei Google stellen und dann die Seite eines Konkurrenten über die Suchergebnisse aufrufen, der zum gewählten Keyword besonders gut rankt. Damit Google auch der Überzeugung ist, es handelt sich dabei um einen menschlichen Suchmaschinennutzer und Seitenbesucher, werden die IP-Adressen bei jeder neuen Abfrage geändert oder komplett maskiert. Zusätzlich werden reale User-Agents vorgegaukelt.

Sobald der Bot auf der anvisierten Seite des Konkurrenten gelandet ist, springt er sofort wieder auf die Google Suchergebnis-Seite zurück. Da moderne Suchmaschinen immer mehr die Abhängigkeit der Backlink-Bewertung zurückfahren möchten und aus diesem Grund unkonventionellere Ranking-Faktoren mit in die Seitenbewertung einfließen lassen, werden auch die Rückmeldungen von Nutzen, sogenannte User-Signals, mit ausgewertet.

Wird eine Seite nun in den Google SERPs von einem Nutzer aufgerufen, registriert die Suchmaschine dies. Springt der entsprechende Nutzer kurze Zeit später wieder zu den Suchergebnissen zurück, merkt Google dies auch und verarbeitet diese Informationen. Da der Nutzer auf der aufgerufenen Webseite offensichtlich nicht das gefunden hat, was er sich vorstellt, bietet die Website offenbar nicht die gewünschten Informationen, die der Suchmaschinennutzer sich von einer Seite zu dem gewählten Keyword erhofft hat.

Infolge dessen belegt Google diese Webseite zu diesem speziellen Keyword mit einem Filter, die Seite verliert stark an Rankings zu diesem Keyword und minimal auch zu anderen Suchbegriffen. Diese Art von Black-Hat-SEO ist nur sehr schwer zu entdecken wenn man die eigene Seite nicht mit Hilfe einer Analyse-Software auf Traffic-Quellen untersucht. Google Analytics leistet hier gute Dienst, allerdings nur dann, wenn Bot-Aufrufe nicht ausgefiltert werden.

Der Einsatz eines Bounce-Bots, der massenhaft Absprünge von Websites durchführt, ist laut deutschem Recht nicht zulässig, denn er stellt eine gezielte Behinderung von Mitbewerbern nach §4 Absatz 10 UWG dar. Da der Angreifer, in diesem Falle der Programmierer oder Software-Nutzer, nur sehr schwer oder gar nicht zu ermitteln ist, ist ein Vorgehen mit rechtlichen Schritten kaum vollziehbar.

Bounce-Bots dürften in den nächsten Jahren sehr stark an Bedeutung für die Black-Hat-Suchmaschinenoptimierung gewinnen. Google versucht immer mehr, von Backlinks als Qualitätsmerkmal von Websites wegzukommen und wertet User-Signals deshalb immer mehr aus. Die Programmierung eines Bounce-Bots kann relativ einfach umgesetzt werden – es werden weniger bei sauberem Programmierstil weniger als 200 Code-Zeilen benötigt.