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SEO-Ratgeber

SEO-Ratgeber
21. User-Signale

Neben Backlinks und Content-Qualität legen Google und viele andere Suchmaschinen immer mehr Wert auf sogenannte User-Signale. Dies bedeutet, dass Faktoren mit in die Berechnung der Qualität einer Webseite mit einbezogen werden, die von Besuchern der Webseite stammen.

Auf diese Weise können Suchmaschinen Informationen sammeln, die über das Crawlen von Websites oder mathematische Berechnungen nicht erfasst werden können. Die Idee dahinter: Wenn vielen Besuchern einer Seite deren Inhalte gefallen und diese die gesuchten Informationen finden oder sich vielleicht sogar länger auf der Zielseite aufhalten, verfügt die Seite über gute Inhalte und kann demnach im Ranking nach oben rutschen.

Wie viele User-Signale Google tatsächlich auswertet, ist nicht bekannt. Laut offizieller Stellungnahme der Verantwortlichen beim Suchmaschinen-Konzern werden jedoch nicht einfach die Daten aus Google Analytics übernommen, sondern Daten zur Berechnung herangezogen, die auf der bloßen Verwendung der Suchmaschine basieren. Die folgenden Metriken spielen aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch eine große Rolle.

21.1 Absprungrate

Die Absprungrate (Bounce-Rate) ist vielleicht das wichtigste User-Signal, das existiert. Ein Absprung / Bounce tritt dann ein, wenn ein Besucher über die Ergebnisse aus der Google Suche auf eine Webseite gelangt und sich dort nur wenige Sekunden aufhält, bzw. keine weitere Interaktion mit der Seite vornimmt.

Eine mögliche Interaktion mit einer Webseite wäre zum Beispiel das Absenden eines Kontaktformulars, das Klicken auf einen internen Link oder das Ausführen eines Skript-Ereignisses. Die Bounce-Rate wird dabei von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie beispielsweise der Ladegeschwindigkeit, der Content-Qualität und der Aufbereitung der Informationen auf der Zielseite.

Vor allem die Ladegeschwindigkeit einer Website wird in der Suchmaschinen-Optimierung immer wichtiger, denn die Nutzung von Suchmaschinen verlagert sich immer mehr auf mobile Endgeräte, die zum einen häufig über ein begrenztes Datenvolumen verfügen und zum anderen über eine schwächere Internetverbindung verfügen als stationäre Systeme.

Um die Absprungrate effektiv zu senken sollten Website-Betreiber und SEOs die interne Verlinkung einer Webseite optimieren. Sidebar-Links, Footer-Links und Links innerhalb des Haupt-Contents bieten Besuchern die Möglichkeit, mit der Seite zu interagieren. Vor allem Seiten wie das Impressum, die auf Grund ihrer Beschaffenheit über wenig interne Links verfügen, sollten hier optimiert werden.

21.2 Verweildauer

Die Verweildauer gibt die Zeit an, die ein Website-Besucher auf der Seite verbringt, bevor er diese wieder verlässt. Je höher die Verweildauer, desto interessanter sind die Inhalte auf der kompletten Domain und oft korreliert die Verweildauer mit einer niedrigeren Absprungrate und einer erhöhten Seiten- / Besucheranzahl.

Eine niedrige Verweildauer ist jedoch nicht immer ein schlechtes Signal – im Gegenteil! Findet ein Suchmaschinennutzer auf der Zielseite die gesuchten Informationen oder Produkte in wenigen Sekunden, so ist dies ein Zeichen von Qualität, denn die Aufbereitung der Inhalte ist offensichtlich gut gelungen.

Für Werbekunden und auf Informationsbereitstellung ausgerichtete Websites ist eine möglichst hohe Verweildauer erstrebenswert. Auch diese kann mit Hilfe der internen Verlinkung erhöht werden. Die Verbesserung der Usability einer Seite und die richtige Aufbereitung der Inhalte, sowie eine gute Gliederung des Contents können hier die richtigen Ergebnisse erzielen.

21.3 Seiten / Sitzung

Diese Metrik zeigt, wie viele Seiten im Durchschnitt pro Sitzung aufgerufen werden und ist ein guter Indikator für die Qualität einer Webseite und deren interne Verlinkung. Naturgemäß ist die Anzahl an Seiten pro Sitzung bei Blogs, Magazinen oder News-Seiten höher als bei Business Websites oder Online Shops. Hier gilt es, Inhalte bereitzustellen und diese sinnvoll untereinander zu verlinken.

Wie auch die Verweildauer ist eine niedrige Anzahl an Seiten pro Sitzung nicht zwingend ein schlechtes Signal, denn auch hier können Besucher auf die Seite gelangen, die nach dem Auffinden der gesuchten Informationen wieder abspringen. In der Regel sollte die Optimierung dieses Wertes auf ein möglichst hohes Niveau jedoch eine hohe Priorität haben.

Für Online Shops oder werbefinanzierte Seiten ist dieser Wert sehr interessant, denn je mehr Seiten angezeigt werden, desto größer ist offensichtlich das Interesse eines Besuchers an Produkten oder Dienstleistungen des Website-Betreibers. Gleichzeitig steigt für Websites mit Werbebannern mit einer vielen Seitenaufrufen/ Sitzungen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Werbebanner angeklickt wird.